Der enterohepatische Kreislauf oder der Leber-Darm-Kreislauf

Heute wollen wir euch mal einen Bereich des Entgiftungsstoffwechsels vorstellen, der für uns eine wichtige Bedeutung in der Zusammenstellung von unterstützenden Produkten hat.

Zunächst einmal ist dieser Kreislauf etwas, was von der Natur sehr schlau angelegt wurde. Wie wir bereits wissen, sind unsere Pferde darauf ausgelegt, auch in extrem kargen Regionen oder Zeiten zu überleben und dafür die gefundene Nahrung möglichst optimal auszunutzen. Genau zu diesem Zweck dient der enterohepatische Kreislauf erst einmal. Nährstoffe werden immer wieder „recycelt“, um nichts auszuscheiden, was vielleicht doch noch benötigt wird.

Schauen wir uns diesen Kreislauf das mal Schritt für Schritt an. Zu Beginn werden über die Darmschleimhäute verschiedene Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei herausgefiltert und gelangen so in den Blutkreislauf, genauer gesagt in die vielen Venen, die entlang des Verdauungssystems verlaufen. Diese Venen sammeln sich dann in der Pfortader, die direkt zur Leber führt. Die Leber hat für den Körper eine Art „Türsteherfunktion“. Sie entscheidet, was aus diesem angereicherten Blut in den Körper gelangt und was nicht. Wird etwas gerade nicht benötigt oder kann gerade nicht so umgebaut werden, damit es für den Körper nutzbar ist, so werden diese Nährstoffe über die Gallengänge mit den Gallensäften wieder zurück in den Dünndarm abgegeben. Dort angekommen passieren die Nährstoffe dann wieder die Darmschleimhäute, werden wieder resorbiert und gelangen wieder in die Leber, um dort dann diesmal vielleicht verwendet zu werden. Erst nach einigen solcher Durchläufe werden nicht benötigte Nährstoffe dann über den Kot ausgeschieden.

Dieser Kreislauf ist von der Natur wie schon gesagt sehr praktisch angelegt. Denn er sorgt zum Beispiel dafür, dass Gallensäfte immer wieder recycelt werden können und nicht ständig komplett neu produziert werden müssen. Oder auch, dass in der Nahrung limitierte Nährstoffe optimal ausgenutzt werden und so nichts verschwendet wird. Nicht alle Stoffe in der Nahrung unterliegen diesem Kreislauf, sondern hauptsächlich die, die über die Leber verstoffwechselt werden. Aber auch Fette, die durch die Gallensäfte emulgiert werden und so erst die Spaltung ermöglichen und anschließend die Aufnahme zur Verwendung im Körper ermöglichen.

Bis hierhin also erstmal eine logische Idee der Natur. Leider gelangen neben den Nährstoffen aber auch viele Giftstoffe in diesen Kreislauf. Das können Medikamente sein, Mykotoxine oder andere Nahrungsgifte, die unser Pferd über das Futter mit aufnimmt. Gelangt es der Leber aufgrund einer Überlastung oder schlichtweg einer zu großen Menge an Giftstoffen nicht, diese über die Biotransformation zu verarbeiten und ausscheidbar zu machen, so gelangen auch diese Toxine immer wieder über den Leber-Darm-Kreislauf zunächst zurück in den Darm und dann wieder zurück in die Leber. Besonders relevant ist dieser Kreislauf bei bestimmten Medikamenten, die diesen Kreislauf bewusst mehrfach durchlaufen sollen, um damit besonders lange im Körper verfügbar zu sein. Natürlich belastet das aber dann auch besonders die Leber. Beim Pferd sehr bekannt ist zum Beispiel das Schmerzmittel Phenylbutazon oder der Bronchienerweiterer Theophyllin. Aber auch Schermetalle sind dafür bekannt besonders lange im Leber-Darm-Kreislauf zu verweilen.

Relevant ist das Wissen über diesen Ablauf auch dann, wenn wir unser Pferd mit Kräutern für Leber und Nieren dazu anregen wollen, im Körper eingelagerte Toxine abzubauen und aus dem Körper auszuschleusen. Denn auch hier gelangen die leberrelevanten Toxine in den enterohepatischen Kreislauf und werden über die Gallengänge wieder in den Darm zurück geschleust. Um den Körper dadurch nicht zu überlasten, macht der Einsatz eines Toxinbinders an dieser Stelle aus unserer Sicht Sinn. Er bindet die Toxine im Darm ab und ermöglicht das Ausschleusen über den Kot, sodass diese nicht erneut in den Kreislauf gelangen. Sollte eine Schwermetallbelastung vermutet werden oder diagnostiziert sein, dann setzt man an dieser Stelle Algen ein, die die Schwermetalle im Darm abbinden und so ebenfalls aus dem Leber-Darm-Kreislauf entfernen.

Aber auch ohne die aktive Unterstützung von Leber und Niere kann ein Toxinbinder an dieser Stelle eingreifen und die Leber entlasten, indem Toxine nicht erneut in den Kreislauf gelangen.  

Alles über die Toxinbinder, die wir nutzen, findet ihr in unserem Artikel zu den Toxinbindern:

Toxinbinder & Co – Beiträge zur natürlichen Pferdefütterung (natuerliche-pferdefuetterung.de)

Auf einen Teil der empfohlenen Produkte erhaltet ihr vom Hersteller auch Rabatt mit unseren Rabattcodes:

Wir hoffen mit diesem Puzzlesteil des Entgiftungsstoffwechsels konnten wir euch noch etwas mehr Einblick in die Vorgänge geben und noch etwas mehr erklären, warum wir die Gabe eines Toxinbinders bereits für eine gute Entlastung für das Pferd halten. Und vielleicht erklärt es auch den ein oder anderen Fall, wo die Gabe von „Entgiftungskräutern“ eher zu einer Verschlechterung geführt hat als zu einer Verbesserung. Solche Fälle begegnen uns in der Praxis immer wieder und zeigen nochmal, dass die Gabe von Kräutern immer in ein stimmiges Gesamtkonzept eingebunden sein sollte.

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