Tipps & Tricks für das sichere Anweiden

Ich denke jetzt ist es langsam an der Zeit darüber zu sprechen, wie ihr Pferde mit Stoffwechselproblemen beim Anweiden unterstützen könnt, damit es möglichst ohne weitere Probleme abläuft.

Wir erinnern uns noch einmal daran, ab wann ein Anweiden sinnvoll ist:

  • Ein Anweiden von Pferden, die den Winter nicht auf Wiese verbracht haben, erfolgt im Idealfall ab einer Graslänge von 15-20 cm. Die klassische Höhe einer Bierflasche (der normalen, nicht dem 1 Liter Ding), falls der Stallbesitzer gerade kein Maßband, aber sein Feierabendbier zur Hand hat. Das ist übrigens nicht nur wichtig für die Pferde, sondern auch für das Gras, damit die Grasnarbe nicht zu früh belastet wird.
    Das machen wir aber vor allem für unsere Pferde. Das Pferd ist ein Rohfaserverdauer. Diese Rohfaser sind es, die die Verdauung am Laufen halten und eine gesunde Darmflora schaffen. Frisches Gras enthält kaum Rohfaser. Ab dieser Höhe ungefähr verlangsamt sich das Wachstum der Pflanze und sie kümmert sich darum stärkere Strukturen auszubilden, die bei weiterer Höhe ein Abknicken verhindern. Diese stützenden Strukturen bestehen aus Rohfaser. Auch wird dann nicht mehr so viel Energie eingespeichert, sondern eher für das weitere Wachstum und Bau der Strukturen verbraucht. Das Gras wird also besser bekömmlich für unsere Pferde.

  • Wie weidet man richtig an? Wenn es dann so weit ist, dass unser Gras die ersehnte Länge erreicht hat, dann beginnen wir mit 5 Minuten Anweiden. Unseren empfohlenen Rhythmus haben wir euch im Bild zusammengefasst. Es gilt immer: Je instabiler das Pferd, desto langsamer gehen wir vor. Treten Auffälligkeiten auf, machen wir einen Schritt zurück.

Diese Vorgehensweise ist für gesunde Pferde auch ohne Unterstützung kein Problem. Wenn euer Pferd aber Schwierigkeiten hat im Entgiftungs- oder Verdauungsstoffwechsel, dann kann auch dieses vorsichtige Anweiden zu einer erneuten Belastung und daraus folgenden Symptomen führen.  Um zu erkennen, dass euer Pferd zu diesen empfindlichen Kandidaten gehört, gibt es einige Frühmarker, die euch ein Hinweis geben können. Diese sind:

  • Leberstreifen (senkrechte Streifen am Rumpf des Pferdes)

    Das ist ein sehr spontaner Frühmarker. Sie können von einem auf den anderen Tag entstehen. Ich empfehle daher dann immer erst einmal abzuwarten. Verschwinden sie nach ein paar Tagen wieder, dann braucht ihr nicht eingreifen. Das kann zum Beispiel bei starken Wetterwechseln, den ersten kalten Nächten, nach einer Impfung oder Wurmkur oder auch bei einem stark belasteten Heuballen sein.
  • Königstaler (schwarze Flecken bei Füchsen, weiße Flecken bei dunklen Pferden)

    Das sind sehr deutliche Frühmarker für eine Überlastung der Leber. Sie entstehen auch recht spontan (innerhalb weniger Tage), sollten aber zum Handeln auffordern. Sie verschwinden meist erst wieder mit dem nächsten Fellwechsel, auch wenn ihr euer Pferd dann unterstützt.
  • Stichelhaare

    Bei Füchsen, Rappen und Braunen sind sie weiß, bei Schimmeln eher dunkelbraun bis schwarz. Wichtig: Hierbei geht es nicht um Farbzeichnungen, die schon immer da waren oder graue Haare im Gesicht. Auf dem Bild in unserer Collage steht ihr am Hals von Kiksi so ein Cluster von Stichelhaaren, welches innerhalb von ca. einer Woche entstanden ist. Auch sie deuten auf eine Überlastung von Nieren und Leber hin.
  • Blähbauch und Blähungen

    Sie sind Frühmarker für ein Problem in der Darmflora. Das Milieu im Darm des Pferdes ist sehr sensibel und kann durch verschiedene Umstände belastet oder gar verändert sein. Wenn diese Symptome auftreten, dann sollte gehandelt werden. Schlimmere Folgen sind dann meist Kotwasser, Durchfälle oder Koliken.
  • Übermäßige, allergische Reaktionen

    Wenn euer Pferd zum Beispiel auf Staub oder auf Waschmittel extrem empfindlich reagiert (zum Beispiel mit Nesselfieber), dann kann das auf zwei verschiedene Baustellen hinweisen. Zum einen kann das Problem in der Darmflora liegen, da etwa 80 % aller Immunzellen im Darm des Pferdes liegen. Aber auch die Nieren können überlastet sein, da sie für die Regulation von Hormonen verantwortlich sind. Bei solchen Auffälligkeiten kann die allergische Reaktion meistens stark heruntergefahren werden, wenn das Grundproblem angegangen wird.  
  • Ödeme, Gallen, geschwollene Beine

    Pferde mit übermäßigen Wassereinlagerungen haben meist ein Problem in den Nieren. Sie sind für den Wasserhaushalt und den osmotischen Druck in den Zellen verantwortlich. Solche Alarmsignale sollten schon deswegen sehr ernst genommen werden, da die Nieren nicht regenerationsfähig sind und Schäden daher nicht wirklich rückgängig gemacht werden können.
  • Kotwasser, Durchfälle, sauer riechender Kot

    Wenn euer Pferd sonst zu den Kandidaten mit stabilen Pferdeäpfeln ohne Kotwasser gehört, dann sollte sich das auch über das Anweiden nicht verändern. Entgegen manchen Aussagen ist es nicht vollkommen normal, dass Pferde während des Anweidens Kotwasser oder gar breiigen Kot bekommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass zu schnell vorgegangen wurde oder zu früh angeweidet wurde.

Diese Frühmarker treten meist auf, bevor es zu schwereren Entgleisungen des Stoffwechsels kommt wie Hufrehe, Sommerekzem, COB, Kotwasser, Koliken, Durchfälle, Hufkrebs und mehr. Deswegen solltet ihr als Pferdebesitzer ein Auge darauf haben, wenn sich solche Anzeichen bei eurem Pferd häufen und eingreifen. Häufig werden diese Frühanzeichen auch von Außenstehenden entdeckt, die eure Pferde nicht täglich sehen. Männer sind da oft eine gute Hilfe, weil sie die Pferde ganz objektiv betrachten und erst einmal wenig interpretieren, wenn sie nicht selber Pferdemenschen sind.

Wenn ihr nun festgestellt habt, dass euer Pferd im Stoffwechsel vielleicht bereits jetzt schon eine Belastung hat, wie ihr es dann beim Angrasen unterstützen könnt. Die hier vorgestellten Produkte sind die Varianten, mit denen ich gute Erfahrungen gesammelt habe und die ich in der Beratung aktiv einsetzt. Das heißt nicht, dass es nicht auch viele andere Möglichkeiten gibt 😊

Habt ihr euer Pferd eher bei den Frühmarkern für Leber und Nieren wiedergefunden? Dann kann das auf ein Problem im Entgiftungsstoffwechsel hinweisen. Diese Pferde könnt ihr mit den folgenden Möglichkeiten unterstützen:

  • ToxiVetSorb und Huf-Tonikum NP von cdvet

    Das ToxiVetSorb ist ein Toxinbinder, der Mykotoxine und Toxine aus dem Grundfutter abbindet. Dadurch werden sie aus dem Körper ausgeschleust, ohne Leber und Nieren zu belasten. Achtung: ToxiVetSorb enthält Hefezellwände. Wenn dein Pferd empfindlich auf Bierhefe reagiert, dann ist vielleicht ein anderer Toxinbinder sinnvoll.

    Das Huf-Tonikum NP ist eine Unterstützung für Leber und Nieren, damit sie die belastende Zeit besser überstehen können. Der Zusatz „NP“ steht für eine speziell für uns entwickelte Mischung ohne Milchsäure als Konservierungsstoff, um so wenig Säure wie möglich ins Pferd zu bringen.

    Diese Kombination könnt ihr auch sehr langfristig einsetzten und besonders bei ehemaligen Hufrehepferden gebe ich es gerne über die gesamte Weidesaison. Mit dem Code „natürliche Pferdefütterung“ bekommt ihr auf die Produkte von cdVet 30% Rabatt.
  • Equizeolon und die Kräutermischungen Heparlind und Rhenalind im wöchentlichen Wechsel

    Equizeolon ist ein Toxinbinder, der auch die natürliche Darmschleimhautbarriere des Darms unterstützt und ebenfalls Toxine aus dem Grundfutter abbindet. Die Kräutermischungen sind speziell zur Unterstützung von Leber und Nieren zusammengestellt. Deswegen wechseln wir diese wochenweise ab, um jeweils abwechselnd die Leber und die Nieren anzuschubsen.

    Insgesamt gebe ich diese Kur maximal über 8 Wochen.
  • Schwungvoll Pellets von NaturAnima

    Die Kräuterpellets unterstützen Leber und Nieren und haben auch eine ausleitende Funktion, sodass der Entgiftungsstoffwechsel aktiviert wird, ohne ihn dabei zu sehr zubelasten. Dadurch sind sie auch eine wertvolle Unterstützung während des Anweidens. Bei sehr auffälligen Pferden würde ich auch diese Pellets mit einem Toxinbinder, wie zum Beispiel dem NATURlich Protect von Fleischwolf, dem Equizeolon von PerNaturam oder dem ToxiVetsorb von cdVet begleiten. So werden Leber und Nieren weiter entlastet und müssen sich nicht um das kümmern, was der Toxinbinder bereits abbindet.

    Die Kräuterpellets könnt ihr auch gerne den gesamten Sommer furch füttern, was auch Sommerekzempferden sehr zugutekommt. Mit dem Code „NATURPFERD-FB“ bekommt ihr 5% auf alle Produkte bei NaturAnima. Mit dem Code „10283“ bekommt ihr 10% Rabatt auf die Produkte aus der Fleischwolf NATURLICH Serie.

Hast du dein Pferd eher im Bereich der Frühmarker von Magen und Darm wiedergefunden? Dann gibt es auch dafür gute Möglichkeiten zur Unterstützung:

  • Anis-Kümmel-Fenchel von PerNaturam

    Die Mischung der drei Kräuter ist etwas, was jeder Pferdebesitzer in der Notfall-Apotheke parat haben sollte. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn euer Pferd Probleme mit der Verdauung bekommt. Das können Blähungen sein, Spannigkeit oder Empfindlichkeit im Bereich des Bauches oder auch bei Kolikgefahr.

    Ihr könnt die Mischung auch gut präventiv vor dem Anweiden schon beginnen zu geben, falls euer Pferd zu solchen Problemen neigt.
  • Magenschutz von cdvet

    Der Magenschutz von cdVet ist eines meiner meistgenutzen Produkte bei Pferden mit Magenproblemen. Wenn euer Pferd zum Beispiel auffällig empfindlich beim Gurten ist, sehr viel gähnt oder gar flehmt oder nur im Galopp widersetzlich ist, dann könnte das auf Reizungen oder gar Geschwüre in der Magenschleimheut hinweisen.

    Achtung: Der „normale“ Magenschutz“ enthält Süßholzwurzel, die aufgrund ihrer Kortikoiden Wirkung im Darm nicht für Hufrehe-Pferde geeignet ist. Dafür gibt es den Magenschutz „NP“, aus dem die Süßholzwurzel extra herausgelassen wurde.

    Den Magenschutz könnt ihr bei Pferden mit Auffälligkeiten im Magen sehr gut über die Anweidezeit oder auch dauerhaft geben. Mit dem Code „natürliche Pferdefütterung“ bekommt ihr auf die Produkte von cdVet 30% Rabatt.
  • Peloid-Pellets von PerNaturam

    Ist euer Pferd generell schon ein Kotwasser Kandidat oder wisst ihr schon, dass das Anweiden wieder das freie Wasser fließen lässt? Dann sind die Peloid Pellets vielleicht das Richtige für euch! Das Trockenmoor kann das überschüssige Wasser binden und Melisse und Ringelblumen beruhigen die gestressten Darmschleimhäute.
  • DarmFlora Kräuterpellets von NaturAnima

    Die Kräuterpellets unterstützen die natürliche Darmflora des Pferdes. Die Umstellung von Heu auf Gras bedeutet immer eine notwendige Anpassung der Darmflora. Die im Produkt enthaltenen Präbiotika unterstützen diese Umstellung. Das enthaltene Johannisbrot kann ebenfalls freies Wasser binden und die gestressten Darmschleimhäute regenerieren.

    Die Pellets könnt ihr für die Dauer von 6-8 Wochen als Kur zum Aufbau der Darmflora geben. Mit dem Code „NATURPFERD-FB“ bekommt ihr 5% auf alle Produkte bei NaturAnima.

Wenn euer Pferd auch im Winter die Figur eines Pummeleinhorns nicht verloren hat oder ihr den Verdacht auf EMS habt, dann kann es Sinn machen mit den folgenden Produkten zu unterstützen:

  • HerbaVisceral von PerNaturam

    Diese Mischung mit Heidelbeerblätterm, Mate, Olivenblättern und mehr unterstützt die Bauchspeicheldrüse und unterstützen den Körper den Blutzuckerspiegel zu regulieren, besonders wenn das frische Gras noch sehr energiereich ist. Die Gerb- und Bitterstoffe unterstützen gleichzeitig auch noch die Sekretion im Darm, sodass die Verdauung zusätzlich verbessert wird.

    Die Mischung könnt ihr ca. 14 Tage vorm Anweiden beginne zu geben und dann über die Zeit bis zum guten Aufwuchs der Weide dauerhaft füttern.
  • Pummelbene von Succi recentis officinalis

    Dieser Kräutersaft mit Zimt und Heidelbeeren greift bei der Insulinsensitivität der Rezeptoren an, sodass es auch hervorragend für Pferde mit Insulinresistenz geeignet ist. Aber auch bei Pferden mit starken Fettpolstern kann der natürliche Chromgehalt den Abbau fördern. Durch die Regulation des Insulinspiegels könne Heißhungerattacken vermindert werden.

    Das Produkt könnt ihr bei Bedarf auch über die gesamte Weidesaison füttern. Ich beginne immer mit zwei Mal täglich die empfohlene Menge zu geben und gehe nach 4 Wochen auf ein Mal täglich herunter. Mit dem Code „JSFB-h3rm34“ bekommt ihr 10% auf alle Produkte bei Succi recentis. Das Sorbibene der gleichen Firma ist auch ein Toxinbinder, den ihr zur zusätzlichen Entlastung von Leber und Nieren gut geben könnt.

Und kommen wir zu guter Letzt zu den Hufrehe-Pferden. Für mich ist klar, dass ein Pferd mit akuter Hufrehe auf keinen Fall aufs Gras gehört und auch im Jahr der Hufrehe nicht. Wenn diese aber ausgeheilt ist, das Pferd im Stoffwechsel stabilisiert wurde und ein vernünftiges Weidemanagement mit späten Anweiden, Beachtung des Fruktankalenders und stundenweise Weidegang möglich ist, dann können auch Rehepferde wieder aufs Gras. Dabei unterstütze ich sie mit zwei möglichen Kombinationen:

  • ToxiVetSorb Huf-Tonukim NP und Lauf-Fit von cdVet

    Zu den beiden ersten Produkten habe ich bereits ganz zu Beginn etwas geschrieben. Bei Rehepferden unterstütze ich noch zusätzlich mit dem Lauf-Fit, um die Durchblutung im Huf zu verbessern und mögliche anfallende Schlackstoffe dort direkt besser abzutransportieren.

    Ich steige bei der Dosierung immer für 14 Tage auf der normalen Dosierung aller Produkte ein. Das Huf-Tonikum NP und das Lauf-Fit könnt ihr nach 14 Tagen erfahrungsgemäß aber auf die halbe Dosierung reduzieren. Mit dem Code „natürliche Pferdefütterung“ bekommt ihr auf die Produkte von cdVet 30% Rabatt.
  • HufVital Kräuterpellets von NaturAnima

    Die Kräuterpellets enthalten eine Mischung aus Kräutern, die ebenfalls die Durchblutung in den Hufen fördern, die Leber und Nieren unterstützen und mit der Spirulina Alge noch wertvolle Aminosäuren für das gesunde Hufwachstum bereitstellen. Ich würde hierzu einen Toxinbinder kombinieren, wie das NATURlich Protect von Fleischwol, Equizeolon von PerNaturam oder dem ToxiVetsorb von cdVet.

    Die Pellets können gerne auch den gesamten Sommer durch gegegen werden, ich empfehle dann nur nach 4 Wochen auf die halbe Dosis herunterzugehen. Mit dem Code „NATURPFERD-FB“ bekommt ihr 5% auf alle Produkte bei NaturAnima. Mit dem Code „10283“ bekommt ihr 10% Rabatt auf die Produkte aus der Fleischwolf NATURLICH Serie.

Wichtig: Natürlich sollt ihr auf keinen Fall alle die hier genannten Produkte auf einmal kombinieren! Mein Weg ist es immer, die größte Baustelle zuerst anzugehen. Schaut also noch einmal, ob euer Pferd eher ein Entgiftungskandidat ist, mehr Probleme im Magen und Darm hat, oder die Figur und Polster das größte Problem sind. Für diesen Weg entscheidet ihr euch dann. Anis-Kümmel-Fenchel könnt ihr zu allen genannten Produkten zusätzlich ergänzen. Und auch die Peloid Pellets lassen sich mit den anderen Vorgehensweisen gut kombinieren.

Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser Übersicht einen kleinen Einblick über mögliche Helferlein für die Zeit des Anweidens geben und einen Einblick darein verschaffen, wann ich welche Kombination einsetzte!