Stoffwechselfrühmarker

Wer sich schon einmal mit den Organwerten im Blutbild beim Pferd beschäftigt hat, des weiß, dass Leber- und Nierenprobleme nicht unbedingt sehr spezifisch zu erkennen sind oder manche Werte erst bei bereits starken Einschränkungen reagieren.

Ich erlebe daher oft, dass Pferdebesitzer stark verunsichert sind und lieber präventiv irgendwelche Dinge geben, um nicht bei etwas „zu spät dran zu sein“. Deswegen möchte ich euch heute einige Frühmarker vorstellen, an denen ihr sehen könnt, dass es eine vermehrte Aktivität oder Stoffwechselprobleme gibt.

Leberstreifen (senkrechte Streifen am Rumpf des Pferdes)

Das ist ein sehr spontaner Frühmarker. Sie können von einem auf den anderen Tag entstehen. Ich empfehle daher dann immer erst einmal abzuwarten. Verschwinden sie nach ein paar Tagen wieder, dann braucht ihr nicht eingreifen. Das kann zum Beispiel bei starken Wetterwechseln, den ersten kalten Nächten, nach einer Impfung oder Wurmkur oder auch bei einem stark belasteten Heuballen sein.

Königstaler (schwarze Flecken bei Füchsen, weiße Flecken bei dunklen Pferden)

Das sind sehr deutliche Frühmarker für eine Überlastung der Leber. Sie entstehen auch recht spontan (innerhalb weniger Tage), sollten aber zum Handeln auffordern. Sie verschwinden meist erst wieder mit dem nächsten Fellwechsel, auch wenn ihr euer Pferd dann unterstützt.

Stichelhaare


Bei Füchsen, Rappen und Braunen sind sie weiß, bei Schimmeln eher dunkelbraun bis schwarz. Wichtig: Hierbei geht es nicht um Farbzeichnungen, die schon immer da waren oder graue Haare im Gesicht 😊 Auf dem Bild seht ihr am Hals von Kiksi so ein Cluster von Stichelhaaren, welches innerhalb von ca. einer Woche entstanden ist. Auch sie deuten auf eine Überlastung von Nieren und Leber hin.

Blähbauch und Blähungen

Sie sind Frühmarker für ein Problem in der Darmflora. Das Milieu im Darm des Pferdes ist sehr sensibel und kann durch verschiedene Umstände belastet oder gar verändert sein. Wenn diese Symptome auftreten, dann sollte gehandelt werden. Schlimmere Folgen sind dann meist Kotwasser, Durchfälle oder Koliken.

Übermäßige, allergische Reaktionen

Wenn euer Pferd zum Beispiel auf Staub oder auf Waschmittel extrem empfindlich reagiert (zum Beispiel mit Nesselfieber), dann kann das auf zwei verschiedene Baustellen hinweisen. Zum einen kann das Problem in der Darmflora liegen, da etwa 80 % aller Immunzellen im Darm des Pferdes liegen. Aber auch die Nieren können überlastet sein, da sie für die Regulation von Hormonen verantwortlich sind. Bei solchen Auffälligkeiten kann die allergische Reaktion meistens stark heruntergefahren werden, wenn das Grundproblem angegangen wird.  

Ödeme, Gallen, geschwollene Beine

Pferde mit übermäßigen Wassereinlagerungen haben meist ein Problem in den Nieren. Sie sind für den Wasserhaushalt und den osmotischen Druck in den Zellen verantwortlich. Solche Alarmsignale sollten schon deswegen sehr ernst genommen werden, da die Nieren nicht regenerationsfähig sind und Schäden daher nicht wirklich rückgängig gemacht werden können.

Diese Frühmarker treten meist auf, bevor es zu schwereren Entgleisungen des Stoffwechsels kommt wie Hufrehe, Sommerekzem, COB, Kotwasser, Koliken, Durchfälle, Hufkrebs und mehr. Deswegen solltet ihr als Pferdebesitzer ein Auge darauf haben, wenn sich solche Anzeichen bei eurem Pferd häufen und eingreifen. Häufig werden diese Frühanzeichen auch von Außenstehenden entdeckt, die eure Pferde nicht täglich sehen. Männer sind da oft eine gute Hilfe, weil sie die Pferde ganz objektiv betrachten und erst einmal wenig interpretieren, wenn sie nicht selber Pferdemenschen sind 😊

Häufig kommt an diese Stelle die Frage: Was soll ich denn tun, wenn ich diese Frühmarker bei meinem Pferd entdecke. Es wäre toll, wenn ich an dieser Stelle eine pauschale Antwort geben könnte. Aber das kann ich nicht. Aber ich gebe euch gerne einige Gedanken und Ideen dazu mit auf den Weg:

Abstellen der Belastung

Der wichtigste Schritt wird leider häufig vergessen. Wir sind heute geneigt, einfach etwas geben zu wollen, damit wir unserer Schuld gerecht werden. Die wahre Kunst liegt aber erst einmal im Weglassen. Was belastet den Stoffwechsel oder die Darmflora denn so sehr? Füttert ihr Futtermittel mit synthetischen Zusatzstoffen (ernährungsphysiologische Zusätze)? Gebt ihr Medikamente? Ist euer Grundfutter mit Schimmel, Pilzen, Bakterien oder Mykotoxinen belastet? Füttert ihr ein saures Grundfutter (Silage, Heulage)? Füttert ihr ein Zusatzfutter, dass Milchsäurebakterien im Darm fordert (unmelassierte Rübenschnitzel, großer Anteil Apfeltrester, effektive Mikroorganismen)? Gibt es Belastungen in der Umwelt, denen euer Pferd ausgesetzt ist?
Die Fragen sind vielfältig, aber es loht sich hier auf die Suche zu gehen und den Auslöser abzustellen.

Zur Entlastung

Ein starkes Duo zur Entlastung von Leber und Nieren ist von cdVet ToxiVetSorb und Huf-Tonikum NP. Der Toxinbinder bindet mit der Nahrung aufgenommene Mykotoxine und andere belastende Stoffe, das Tonikum unterstützt Leber und Nieren in ihrer Funktion und entlastet die Schleimhäute. Mit dem Rabattcode „Natürliche Pferdefütterung“ bekommst du 20% Rabatt auf die Produkte bei cdVet.

Auch das cdVet Horsefitness ist eine super Kräutermischung zur Entlastung des Entgiftungsstoffwechsels. Im Idealfall kombniiert ihr auch das das mit Toxivet Sorb, um die Toxine aus dem Darm-Leber-Kreislauf abzufangen.

Zur sanften Unterstützung

Die SchwungVoll Pellets oder Kräuter von NaturAnima regen den Stoffwechsel sanft an. Die enthaltene Alge regt zusätzlich die Ausleitung von Toxinen aus dem Körper an. Auf alle Produkte von NaturAnima bekommst du mit dem Rabattcode „NATURPFERD-FB“ 5 % Rabatt.

Für den Darm

Eine sanfte Unterstützung für die Darmflora kann die KräuterHefe von cdVet oder die Darmflora Kräuterpellets von NaturAnima sein. Bei stärkeren Problemen kann die Darmsanierung von cdVet eingesetzt werden. Wer Interesse daran hat, kann sich gerne bei uns melden. Die genaue Vorgehensweise geben wir gerne kostenfrei weiter und besprechen die richtigen Produkte für dein Pferd.

Kräutermischungen für den Darm

In der Natur unterstützen Pferde ihren Darm mit Gerbstoff- und Bitterstoffreichen Kräutern. Das könnt ihr auch tun mit den Adstringa Gerbstoffkräutern und den Amara Bitterkräutern von PerNaturam. Gebt sie im wöchentlichen Wechsel über 4 Wochen. Bei staken Kotwasser-Kandidaten könnt ihr sie mit den Peliod-Pellets kombinieren. Mit dem Code „1193C31188“ erhaltet ihr 5 % Rabatt auf alle Produkte bei PerNaturam.

Wichtig: All die hier genannten Produkte sind sehr wirkungsvoll und müssen fachgerecht und sinnvoll eingesetzt werden. Wir haben euch hier die sehr sicheren Kombinationen aufgeführt und empfehlen nicht mit einzelnen Kräutern selber zu experimentieren, wenn ihr nicht das notwendige Wissen dazu habt. Eine falsche Vorgehensweise kann mehr kaputt als ganz machen und Kräuter untereinander können auch Nebenwirkungen haben. Natürlich können wir euch kein Heilversprechen geben, denn jeder Fall ist anders. Aber vielleicht helfen euch die Tipps den für euch richtigen Ansatz zu finden. Wenn nicht stehen euch unsere Ernährungsberater gerne für eine Beratung zur Verfügung.

Also wenn ihr bei euren Pferden Frühmarker entdeckt, dann verfallt nicht gleich in Panik. Macht eine genaue Bestandsanalyse. Findet ihr noch mehr, oder ist es „nur der eine“? Was könnte die Ursache sein? Was kann ich abstellen? Was kann ich tun, um den Stoffwechsel zu entlasten. So könnt ihr im Idealfall verhindern, dass es zu schlimmeren Problemen kommt und diese gleich im Ansatz abfangen!