In den letzten Tagen klingelt das Telefon wieder um einiges häufiger und am anderen Ende sind verzweifelte Pferdebesitzer, weil ihr Pferd einen akuten Hufreheschub hat. Normalerweise rechnen wir mit so etwas um diese Jahreszeit ja eher weniger, aber es wiederholt sich das Phänomen, welches es schon einmal Anfang 2021 in der Kälteperiode gegeben hat.
Was ist über diese „Winterrehen“ bisher bekannt?
Grundsätzlich erst einmal noch gar nicht so viel. Klar scheint aber, dass nur Pferde betroffen sind, die bereits im Vorfeld belastet waren. Ob EMS, Insulinresistenz oder PPID/Cushing – besonders Pferde mit diesen Störungen sind besonders häufig betroffen. Aber auch ehemalige Rehepferde oder stark übergewichtige Pferde kann es treffen.
Was passiert bei Kälte?
Wir wissen ja von Pferden zum Beispiel aus Island, dass ihnen auch bei dauerhaft Schnee nicht die Füße abfrieren. Anders, als bei uns Menschen. Das liegt zum einen an der guten Isolierfunktion, die das Hufhorn bietet. Zum anderen aber auch an verschiedenen körpereigenen Mechanismen, die bei Kälte greifen. Unter anderem wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, welches in den Gefäßen eine Vasokonstriktion, also ein Zusammenziehen der Gefäße auslöst. Die Ausschüttung weiterer Hormone verringern ebenfalls die Durchblutung, sodass das Blut eher in der Körpermitte gehalten wird.
Warum entsteht dadurch eine Hufrehe?
Tja, so richtig geklärt ist das noch nicht. Es gibt verschiedene Ansätze, die aber aktuell noch nicht belegt sind. Einer davon ist, dass bei Pferden mit hormoneller Vorbelastung (eben den oben genannten Erkrankungen), die Cortisol-Ausschüttung bei Kälte ebenfalls überschießend abläuft, dadurch die Gefäßverengung ebenfalls zu stark wird und eine Rehe entsteht. Andere Ansätze sehen eher den Zusammenhang mit Schmerzen, die durch die verengten Gefäße und den harten Boden ausgelöst werden. Diese Schmerzen sorgen ebefalls wieder für eine erhöhte Cortisol-Ausschüttung und aus dem Überschuss an Cortisol entsteht die Rehe. Das wird häufig auch dann als Argument verwendet, wenn die Pferde eigentlich dauerhaft Hufeisen tragen und dann kurzfristig vor einem Kälteinbruch die Eisen abgenommen werden, um ein Rutschen oder Aufstollen zu verhindern.
Ein dritter Ansatz sieht eher den Zusammenhang zwischen der Cortisol-Ausschüttung und den Effekt auf die Insulinwirkung in den Zellen. Cortisol schwächt den Effekt von Insulin in den Zellen ab. Dadurch führt es indirekt zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels, der wiederum zur Hufrehe führen kann.
Welcher Ansatz der Richtige ist, oder ob es am Ende einfach ein Zusammenspiel aller Faktoren ist, ist bisher noch nicht ausreichend erforscht.
Was ihr tun könnt…
Zunächst einmal gilt, je besser euer Pferd generell vom Stoffwechsel und von den Hufen her aufgestellt ist, umso geringer ist das Risiko, dass es zu einer Winterrehe kommt. Solltet ihr aber schon länger mit Problemen kämpfen, dann können die folgenden Maßnahmen das Risiko abmildern:
- Durchblutungsfördernde Ergänzungsfuttermittel: Ihr könnt präventiv Futtermittel mit Weidenrinde, Ginko oder Rosskastanie füttern, die die Durchblutung in den Hufen verbessern. Meine Empfehlung ist hier absolut das Lauf Fit Pro von cdVet oder die HufVital Kräuterpellets von NaturAnima.
Zum Lauf-Fit Pro: https://www.cdvet.de/ArthroGreen-Lauf-Fit-Pro-250-ml/3602?partner=Natuerliche-Pferdefuetterung
Zu den Kräuterpellets: HufVital Kräuterpellets für Pferde (naturanima.de) - Natürliche Mineralstoffversorgung: Insbesondere L-Arginin sorgt im Huf für eine optimale Versorgung der Gefäßwand. Dieses ist besonders in Bierhefe, Sonnenblumenkernen oder Seealgenmehl enthalten. In den meisten natürlichen Mineralfuttern werden diese Inhaltsstoffe eh bereit verwendet. Diese können bei gefährdeten Pferden auch über eine Kälteperiode höher dosiert werden.
Unsere Empfehlung sind das HuminoMineral oder HuminoMineral NP (ohne Bierhefe) von cdVet oder das FleischWolf NATURlich Mineral Basis oder Torfmix.
Zu den Mineralfuttern von cdVet: Mineralstoffe (cdvet.de)
Zu den Mineralfuttern von FleischWolf: Pferd | FleischWolf GbR (fleischwolf-minden.de) - Hormonausgleichend wirken: Für Pferde mit EMS und Insulinresistenz können natürliche Chromlieferanten und Zimt eine starke Unterstützung für den Insulinspiegel bieten und die Insulinsensitivität der Zellen wieder verbessern. Unsere absolute Empfehlung: Pummelbene von succi recentis offcinalis. Der flüssige Auszug wirkt extrem potent. Wir empfehlen ihn für 14 Tage zwei Mal täglich zu geben, danach kann der Effekt auch mit einer Gabe ein Mal am Tag gut gehalten werden.
Zum Pummelbene: Pummelbene – zur Unterstützung der Pankreas und Insulin-Regulierung (succi-recentis-officinalis.de) - Cushing/PPID Kandidaten: Auch hier kann mit hormonregulierenden Mischungen das Risiko für eine Winterrehe gesenkt werden. Der Cushing-Mix von cdvet oder die HormonBalance Kräuterpellets von NaturAnima sind dabei unsere Empfehlung
zum Cushing-Mix: https://www.cdvet.de/EquiGreen-CushingMix-1-kg/1225?partner=Natuerliche-Pferdefuetterung
zu den Kräuterpellets: HormonBalance Kräuterpellets – NATURANIMA - Hufschutz: Solltet ihr feststellen, dass euer Pferd auf dem stark gefrorenen Boden extrem fühlig läuft oder schon richtig lahm geht, dann kann ein Hufpolster Abhilfe schaffen. Das kann ein klassischer Hufverband sein oder auch Hufschuhe, die zum dauerhaften Tragen geeignet sind. Außerdem sollten die Pferde so gehalten werden, dass sie nicht aktiv über hart gefrorenen, unebenen Boden laufen müssen oder gar darüber gejagt werden.
Wir hoffen, wir konnten ein bisschen Einblick in das Thema Winterrehe bringen und euch einige Sofortmaßnahmen mit an die Hand geben, mit denen ihr das Risiko bei vorbelasteten Pferden senken könnt.
Sollte es schon passiert sein, findet ihr hier auch noch einmal alle Informationen zu den Sofortmaßnahmen bei einem akuten Reheschub: Hufrehe | Natuerliche Pferdefuetterung (natuerliche-pferdefuetterung.de)
Für viele der genannten Produkte erhaltet ihr auch Rabatte, die die Hersteller unseren Kunden einräumen. Hier findet ihr die Übersicht: